Hintergrundinformation:
In den wohlhabenden Provinzstädten, Handelszentren für den ländlichen Raum, liessen sich die Stadt-Honoratioren geeigneter Wohnraum erschaffen. Denken Sie an den Arzt, Notar, Bürgermeister und Bankmanager.
Das Gebäude "Grotestraat 196" wurde 1879 für eine Familie erbaut. Als man noch mit Pferdekutschen fuhr, wurden diese vorzugsweise in Innenräumen geparkt. Das Wagenhaus war der geeignete Ort dafür, dort wurde auch das Pferdegeschirr aufbewahrt. Das wurde separat von den Stallungen gehalten, um Wagen und Geschirre sauber zu halten.
Dieses besondere Wagenhaus hatte auf der Rückseite aber auch eine Backstube zum Brot backen, räuchern und Würste trocknen.
Architektonische Details:
Eine reich verzierte Fassade repräsentierte Reichtum. Seite und Heck wurden einfacher gehalten. Auch auf der Innenseite hielt Luxus durch Verkleidung und mit Stuck verzierte Decken.
Die Fassade befindet sich direkt an der Straße, es gibt keinen Vorgarten. Eine erhöhte Plattform aus Stein hielt den Fußgängerverkehr auf Abstand, so dass etwas mehr Privatsphäre entstehen konnte. Es gab einen Hinterhof mit Auffahrt auf der linken Seite des Hauses.
Einige Jahre später wurde eine Wagenhaus errichtet. Das Wagenhaus ist in Querverbindungsmauerwerk erstellt. Die großen Holztüren an der Front wurden in Wagenabmessungen errichtet. An der Seite sind zwei kleinere Türen, wobei die erste zum Wagenhaus und die zweite zur Backstube führt. Durch die kleinen Türen an der Rückseite wurde das Heizmaterial eingebracht.
Das Wagenhaus verfügt über ein Walmdach mit Front-Gesims und natürlich einSchornstein für die Bäckerei.