Hintergrundinformation:
Dieses Lagergebäude hat sein Vorbild in Originalgröße im niederländischen Kampen. Ein logischer Standort für ein Lagerhaus, angesichts der reichen Handelsgeschichte der Stadt, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die Voorstraat, wo eigentlich das Lagerhaus steht, war lange Zeit die erste Parallelstraße zum Fluss IJssel. Dazwischen waren noch ein paar Stadtmauern, Wehranlagen und Sandmauern zu finden, aber die Stege waren von dieser Straße aus dennoch schnell zu erreichen. Um 1900 änderte sich vieles. Zwischen der Voorstraat und der heutigen IJsselkade wurden Gebäude hinzugefügt. Die Waren änderten sich mit der Ankunft neuer Industrien in der Stadt, und es wurden erhebliche Investitionen in Straßen und Eisenbahnen getätigt, die sich auf die Handelswege auswirkten. Die Frage ist, ob das Lager all diesen großen Veränderungen standgehalten hat. Es ist immer noch da, aber vielleicht vor allem dank seines Status als Stadtdenkmal.
Architektonische Details:
Das Gebäude wurde 1884 erbaut. Die Fassade hat eine typische Gliederung für Lagerhäuser, eine schmale Fassade mit 3 Fassadenöffnungen pro Geschoss. Die mittlere Tür auf jeder Etage ist an deren Spitze noch mit einem Hebebalken versehen. Links und rechts davon befindet sich ein Fenster. Die Fassade besteht aus Waalformat-Ziegeln, im Kreuzverband gemauert. Ein Ziegelformat, dass dem in den Niederlanden ebenfalls sehr gebräuchlichen Standformat sehr ähnlich ist. Im Jahr 2022 scheint das Gebäude förmlich um bessere Zeiten zu betteln. Laut Bebauungsplan hat es heute eine Wohn- und Einkaufsfunktion und in Wirklichkeit weist es Spuren von langjährigem Leerstand und schlechter Instandhaltung auf. Die Herausforderung besteht darin, dem ursprünglichen Lagerhaus neues Leben einzuhauchen und gleichzeitig die authentischen Details seiner Funktion zu bewahren, für die das Gebäude damals gebaut wurde.
