Hintergrundinformationen:
Nummer 128 hat eine Verkaufsfläche im Erdgeschoss mit einem Portikus sowohl für den Ladeneingang als auch für den Eingang zur Wohnung im Obergeschoss. Im ersten Stock befindet sich eine geräumige Wohnung von ca. 250m2. Dazu gehört auch ein geradezu großer Dachboden, wo das sichtbare, aber renovierte Sporendach von 1900 für ein ansprechendes Erscheinungsbild sorgt. Das Haus kann auch als etwas in die Jahre gekommen bezeichnet werden, was uns im Modell offensichtlich nicht auffällt.
Architekturdetails:
Das Gebäude wurde im Jahr 1900 erbaut, aber die hölzerne Ladenfront hat einen typischen 1920er-Charakter mit Art-Deco-Einflüssen. Die Stuckkante zwischen der Fassade und dem übrigen Mauerwerk der Fassade könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Fassade tatsächlich etwa 20 Jahre nach dem Bau eingebaut wurde. Ebenfalls auffällig, besonders im Modell, sind die zweifarbigen holländischen Ziegel auf dem Dach. Steingutdachziegel werden seit 1500 hergestellt, damals noch komplett von Hand, was der Verbindung zwischen ihnen nicht immer zugute kam. Seitdem ist die Fertigungstechnik nicht stehen geblieben und um 1900 sprach man bereits von einer maschinellen Fertigung, die auch den Wechsel der ursprünglichen orange-roten Farbe erleichterte. Bei den grauen Dachziegeln hatte man von weitem den Eindruck, es könnte auch Schiefer gewesen sein. Ein Produkt, das in den Niederlanden erheblich teurer war als der lokal hergestellte Steingutdachziegel. Dies begründet die Tatsache, dass die Gebäude der Wohlhabenderen Schieferdächer oder auch graue Dachziegel hatten, während die „gewöhnlichen Gebäude“ mit den üblichen orangeroten Dachziegeln gedeckt waren. Da bei Hausnummer 128 nur die von der Straße aus sichtbare Dachfläche grau ist, was übrigens bei vielen innerstädtischen Gebäuden vorkommt, drängt sich der Verdacht auf, dass man schon damals besser erscheinen wollte, als es die Lage eigentlich zuließ.
