Hintergrundinformationen:
Dieses Relaishaus in Den Bosch wurde um 1958 gebaut, als der Bahnhof als erster in den Niederlanden mit dem NX-Sicherheitssystem ausgestattet wurde. Ein wesentlicher Bestandteil war das sogenannte B-Relais. Sie wurden in den 1930er Jahren entwickelt und seit 1947 im niederländischen Eisenbahnsystem eingesetzt. Sie haben sich als sehr zuverlässig erwiesen und eignen sich daher zur Betätigung von Weichen und Signalen. Es gibt mehrere Beispiele für Relais, die seit mehr als 50 Jahren im Einsatz sind, generalüberholt wurden und dann noch viele Jahre lang ihren Dienst tun. Auch die B-Relais werden neu produziert und eingesetzt, beispielsweise im Utrechter Hauptbahnhof im Jahr 2016. Das letzte NX-Sicherheitssystem in Hengelo wurde 2002 ersetzt. Die Rangiergelände werden nun von Zwolle aus gesteuert. Doch die unzähligen Relaishäuser entlang der Strecke werden noch über mehrere Generationen hinweg ihre Dienste leisten.
Architektonische Details:
Dieses Gebäude mit überhängendem Flachdach umfasst ca. 65 m2 Grundfläche auf einer Etage. Es hat eine Tür, aber keine Fenster. Die aus sandgelben Ziegeln im Waal-Format im Halbziegelverband errichteten Halbziegelmauerwerk weisen nicht einmal hohe und schmale Fassadenöffnungen auf, wie es bei anderen Staffelhäusern der Fall ist. Technisch gesehen kein Problem, da in Innenräumen kaum Licht benötigt wurde, schließlich funktionieren Relais auch im Dunkeln einwandfrei. Aber vielleicht spielte auch die Umgebung aus architektonischer Sicht eine Rolle. Denn obwohl das Relaishaus heute an das berühmte Paleiskwartier grenzt, ein Gebiet mit vielen Büros und Wohnungen, wurde das gleiche Gebiet in den 1950er bis 2000er Jahren als Gewerbegebiet Wolfsdonken bezeichnet. Wer hätte damals gedacht, dass das bescheidene Relaishaus den damals neuen Gewerbepark problemlos überleben würde?